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Passivhaus – ein Wunder der Energieeffizienz

In einer Zeit, in der wir von einer möglichen Klimakatastrophe sowie regelmäßigen Energiekrisen bedroht werden, ist die Nachfrage nach nachhaltigen Wohn- und Baukonzepten gestiegen. Die Energieversorgung sollte möglichst autark und die Technologien besonders umweltschonend sein

Das Passivhaus ist ein Konzept, das die Heizung von Gebäuden revolutioniert. Es benötigt beinahe keine externe Energie, um konstant eine angenehme Temperatur zu halten. Damit wird das Passivhaus für alle interessant, die nachhaltig bauen und wohnen möchten.

In diesem Blogartikel werfen wir, die Energie-Experten von PLEWA, einen besonderen Blick auf den Trend zum Passivhaus. Wir erklären dabei nicht nur seine vielfältigen Vorteile und die ihnen zugrunde liegenden bauphysikalischen Prinzipien, sondern beleuchten auch den finanziellen Aspekt des Passivhauses.

Hoher Komfort mit minimalem Energieverbrauch

Das Passivhaus ist mehr als nur eine Bauweise. Es repräsentiert ein Wohnkonzept, welches fast keine externe Energie zum Heizen benötigt. Besitzer von Passivhäusern können also nahezu unabhängig von der Energieversorgung und damit auch von fossilen Energieträgern leben. Und auch beim Wohnen spürt man den Unterschied: Trotz minimalem Energieverbrauch erzeugen Passivhäuser einen hohen Komfort

Passive Wärmequellen, wie die Sonneneinstrahlung durch die Fenster oder die Abwärme von Menschen und Geräte im Haus, decken den Großteil des Wärmebedarfs. 

Auch ein unkontrollierter Luftaustausch sowie ein hoher Energieverbrauch durch die Anlagen im Haus gehören dank des Passivhauses der Vergangenheit an. Wer zusätzlich auf erneuerbare Energien wie die Photovoltaik setzt, optimiert die Energiebilanz weiter.

Wärmedämmung, Fensterwahl und Kompaktheit – Prinzipien des Passivhauses

Das Passivhaus beruht auf sechs wichtigen bauphysikalischen Prinzipien. Im Zusammenspiel sorgen sie für ein optimales Raumklima und maximale Energieeffizienz. Folgende Merkmale weist jedes vollwertige Passivhaus auf:

  • Effektive Wärmedämmung
  • Durchdachte Wahl und Positionierung der Fenster
  • Nutzung von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung
  • Luftdichtheit ohne Wärmeverlust
  • Vermeidung von Wärmebrücken
  • Einfache und kompakte Bauform

Wunder der Wärmedämmung

Eine hervorragende Dämmung sorgt im Passivhaus für ganzjährigen Wohnkomfort. Der Schwerpunkt liegt auf effizienten Außenwänden mit einem Wärmedurchgang (U-Wert) unter 0,15 W/(m²K), die den Wärmeverlust weitgehend minimiert. Beim Dach ist die Dämmungsanforderung noch etwas höher, um optimalen Schutz zu gewährleisten. Dies steht im Kontrast zu Standard-Gebäuden, deren Isolierung oft weniger effektiv ist.

Die Wahl der Konstruktionsmethode und der Materialien für das Passivhaus obliegt den Architekten und Eigentümern. Sie haben die Freiheit, aus einer Vielzahl von Möglichkeiten zu wählen, sei es traditioneller Massivbau oder moderne Fertigbauweise. Wichtig ist nur, dass alle Anforderungen an die Wärmedämmung erfüllt werden.

Durchdachte Fensterwahl

Fenster im Passivhaus nutzen Sonnenenergie zur Luftaufwärmung. Südfenster können großzügig sein, während Nordfenster kleiner gestaltet werden. Für die Südseite sind Fensterflächen von höchstens 25 bis 30 Prozent ratsam. Maßnahmen gegen übermäßige Sommerhitze sind außerdem wichtig, um ganzjährig eine angenehme Temperatur im Passivhaus zu halten.

Lüftung, aber richtig

Passivhäuser setzen auf Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. So wird Frischluft kontinuierlich zugeführt. Die Wärme der Abluft geht dabei keineswegs verloren, sondern wird rekuperiert. Somit wird eine Art Energiekreislauf geschaffen. Obwohl die Fenster geöffnet werden können, ist es ratsam, insbesondere im Winter kurze Lüftungsphasen beizubehalten, um wertvolle Wärme im Haus zu behalten.

Luftdichtheit ohne Wärmewerlust

Eine luftdichte Gebäudehülle ist für energiebewusstes Bauen essenziell. Sie minimiert Wärmeverluste, indem sie das Entweichen von warmer Raumluft verhindert. Um die Luftdichtheit zu kontrollieren, nutzt man den Blower-Door-Test.

Vermeidung von Wärmebrücken

Wärmebrücken in der Bausubstanz führen zu Energieverlusten. Sie entstehen oft an Schnittstellen von Bauelementen oder bei unsachgemäßer Dämmung. Obwohl sie in Häusern nicht gänzlich ausgeschlossen werden können, gelten Gebäude als frei von Wärmebrücken, wenn der Energieverlust durch sie extrem niedrig ist. In einem Passivhaus werden Wärmebrücken gezielt eliminiert.

Einfache und kompakte Bauform

Ein kompaktes Design ist bei Passivhäusern ein Trumpf für die Energieeffizienz. Vorbauten, Erker und Gauben sind zwar architektonische Finessen, aus Sicht der Energieeffizienz sollten Sie jedoch eher darauf verzichten.

Dennoch sind Passivhäuser keineswegs eintönig. Architektonischer Ausdruck und Energieeffizienz können Hand in Hand gehen. Eine Herausforderung ist dabei das Unterkellern von Passivhäusern. Je nachdem, ob der Keller beheizt werden soll, müssen unterschiedliche bauliche Maßnahmen getroffen werden.

Von Wohlfühlklima bis Ökobikanz – Vorteile von Passivhäusern  

Nicht ohne Grund sind Passivhäuser in der heutigen Zeit so beliebt. Diese fünf Vorteile sprechen für die Wahl eines Passivhauses, wenn es um Neubauprojekte geht:

  • Wirtschaftlichkeit: Niedrige laufende Betriebskosten.
  • Wohlfühlklima: Konstante Raumtemperatur das ganze Jahr über.
  • Luftqualität: Beste Luftqualität ohne Staub und Pollen durch außenliegende Belüftungsanlage
  • Sicherheit: Minimiertes Risiko von Feuchte- und Schimmelschäden.
  • Ökobilanz: Nachhaltige und umweltschonende Form des Bauens und Wohnens

Im Passivhaus ist der Heizbedarf erstaunlich niedrig, sodass oft auf konventionelle Heizsysteme verzichtet werden kann. Sollten Sonnenenergie, Isolierung und die Lüftungsanlage dennoch nicht genügen, können Alternativen wie Wärmepumpen oder traditionelle Heizungen in Betracht gezogen werden. Ein Anschluss an das Fernwärmenetz bleibt ebenfalls denkbar.

Auch ein Ofen im Schornstein ist eine großartige Alternative, um ein Passivhaus ergänzend mit Wärme zu versorgen. Holzöfen und Schornsteine sind im Passivhaus nicht nur erlaubt, sondern auch sinnvoll. So empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in diesem Zusammenhang: “Prüfen Sie, ob die Installation einer alternativen Heizquelle in Ihrem Zuhause möglich ist”. Hierfür ist ein funktionsfähiger Schornstein die wichtigste Voraussetzung.

Passivhaus – wann rentieren sich die Investitionskosten?

Die Investitionskosten für ein Passivhaus übersteigen pro Quadratmeter Wohnbereich die Ausgaben eines Standard-Neubaus gemäß GEG um etwa 100 Euro. Diese hohen Preise ergeben sich durch den erhöhten Materialeinsatz für Isolierung und den Einsatz erstklassiger Bauteile, darunter Dreifachverglasung und Lüftungssysteme mit Wärmeaustausch.

Wie rasch diese zusätzlichen Ausgaben durch den gesteigerten Energieverbrauch des Gebäudes gedeckt werden, variiert je nach Energiekostenentwicklung. Bei einem Einfamilienhaus im Passivhausdesign, das keine erneuerbaren Energien nutzt, kann sich die Investition nach 20 bis 30 Jahren rentieren.

Fazit

Passivhäuser sind der Prototyp des energieeffizienten Bauens. Durch ihre durchdachte Architektur und Verwendung erstklassiger Materialien, Isolierungen sowie Lüftungssystemen ermöglichen sie erhebliche Energieeinsparungen, niedrige Betriebskosten und ein konstant behagliches Raumklima.

Zudem trägt jedes Passivhaus mit seiner positiven Ökobilanz maßgeblich zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Obwohl die anfänglichen Investitionskosten höher sind als bei konventionellen Häusern, rentieren sich diese langfristig durch die geringeren Energieausgaben. Passivhäuser sind somit eine zukunftsorientierte Lösung für nachhaltiges und komfortables Wohnen.

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